„Luna und die Schneeeule“
TEIL III
Etwas ratlos machte sich Luna am nächsten Tag auf den Weg zur Kapelle am Fuße des Dachsteins. Vielleicht würde sie dort eine Lösung finden. Vielleicht könne ihr die Schneeeule eine Antwort geben. Zumindest wollte Luna an ihrem besonderen Kraftort Energie tanken. Ruhe und Klarheit finden. Gut in warme Kleidung eingepackt machte sich das Mädchen auf den Weg. Mit jedem Schritt Richtung Kapelle wurde sie leichter. Mit jedem Schritt Richtung Kraftplatz erschienen ihre Probleme kleiner. Oben angekommen machte sich ein wunderbares Gefühl in ihrer Brust breit. Da war wieder dieser Weitblick. Da war wieder dieser Frieden. Luna schloss die Augen, faltete die Hände und bedankte sich. Sie war so glücklich darüber, diesen Ort zu kennen. Diesen Ort, wo sie immer in ihre Mitte kommen konnte. „Ich habe schon auf dich gewartet“, hörte sie sanfte Worte plötzlich die Seligkeit durchbrechen. Es war die Schneeeule, die Luna mit ihren großen gelben Augen anstarrte, als wollte sie das Mädchen wieder hypnotisieren. „Ich freue mich dich zu sehen“, meinte Luna und setzte fort: „Ich bin arbeitslos. Was soll ich mit meinem Leben anfangen?“. Die Eule verharrte in ihrer starren Position und blieb stumm. Luna wiederholte ihre Frage. Doch die Eule blieb stumm. Mit gesenktem Kopf drehte sich das Mädchen von dem Tier weg und wollte schon den Nachhauseweg bestreiten. Da meinte die Eule: „Du kannst es“. Luna vernahm die Worte des Krafttieres und spürte kurz darauf den Flügelschlag des Tieres wie eine sanfte Brise an ihr vorbeiziehen. Die Eule war knapp über ihren Kopf hinweg gesegelt. Ohne mehr zu sagen. Luna versuchte sich auf das Gefühl in ihrer Brust zu konzentrieren. Doch da war nichts. Nur Leere. Passend zur Lage in ihrem Kopf. Da war ebenfalls nur Leere. Keine Antwort auf ihre Frage, was sie mit ihrem Leben anfangen solle. Diese Leere begleitete Luna auch in den darauffolgenden Tagen. Als sie gerade dabei war, ihre Traurigkeit in einer Tasse Tee zu ertränken, durchströmte sie beim Öffnen der Kräuterdose ein wunderbares Gefühl. Es war das Gefühl, welches sie beim Sammeln der Kräuter während der Sommermonate verspürte. Das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur. Das Gefühl von Vertrauen. Vertrauen, in allem was ist. Und plötzlich wusste Luna, was sie machen wollte. Sie wollte sich mit der Natur verbinden und den Kräften von Kräutern befassen. Dabei erkannte das Mädchen, dass die Antwort auf ihre Frage in ihrer Intuition zu finden war. Luna erkannte, dass ihre innere Stimme ihr stets den Weg weisen wird. Sie musste nur auf ihre eigene Weisheit hören. Und genau das war es, was die Schneeeule Luna mitteilen wollte. Plötzlich machte alles einen Sinn für das Mädchen und ein Gefühl von Frieden, Leichtigkeit und Zuversicht machten sich in ihr breit.
„Luna und die Schneeeule“ eine Geschichte von Eva-Maria Nagl
Was wir euch mit dieser Geschichte mit auf den Weg geben möchten: Manchmal bringen uns schmerzhafte Erfahrungen und ungemütliche Situationen an unsere persönliche Grenze, um uns zur Veränderung zu drängen. Wenn wir dabei auf unsere Intuition vertrauen, sind wir am richtigen Weg. Wer vom Weg abgekommen ist, der ist herzlich dazu eingeladen, unsere Kapelle am Mandlberggut mit Blick auf den Dachstein aufzusuchen. Dieser Kraftplatz steht euch immer zur Verfügung, hilft beim Nachdenken und öffnet euer Herz.
In diesem Sinne wünschen wir euch ein besinnliches Fest, das Gefühl von Frieden und Vertrauen sowie Zuversicht und das Allerbeste für das neue Jahr!
eure Familie Warter